Eröffnungstag
Musikfest Opus 131 - Aufbrüche in der Musik

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Sonntag 21. September 2014
11:00, Großer Saal
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Frankfurter Opern- und Museumsorchester Sebastian Weigle LeitungDaniel Hope Violine

Felix Mendelssohn Bartholdy "Die Hebriden" 'Konzertouvertüre op. 26Erich Wolfgang Korngold Violinkonzert D-Dur op. 35Hans Rott Sinfonie Nr. 1 E-Dur

10:00, Großer Saal
"vor dem Museum"
Konzerteinführung mit Klaus-Albert Bauer und Daniel Hope

Veranstaltungsende ca. 13 Uhr

Studium bei Bruckner, Studienfreundschaft mit Mahler, erste Sinfonie mit 20 Jahren, deren Zurückweisung durch Brahms, später Depression, Wahnsinn und der frühe Tod mit 29: Das Leben von Hans Rott war von Extremen geprägt. Als er 1880 seine erste Sinfonie vorlegte, erregte sie bei den Professoren des Wiener Konservatoriums Gelächter. Einzig Anton Bruckner erkannte die enorme Begabung Rotts und stellte sich schützend vor seinen Schüler. Die Sinfonie geriet in Vergessenheit; erst 1989 wurde sie erstmals aufgeführt. Dabei war Rott ein Geniestreich gelungen, in dem er radikal mit Konventionen brach und die Gattung Sinfonie neu dachte: mit erlebten Dramen und mit dem Entwurf einer ganzen Welt, der vieles von dem vorwegnahm, was Mahler später aufgriff. Mahler selbst hielt Rott für den „Begründer der neuen Sinfonie“. Zur Eröffnung des Musikfestes also: sinfonische Aufbrüche eines verkannten Genies! Im Kontrast dazu steht das 1945 von Erich Wolfgang Korngold im amerikanischen Exil komponierte Violinkonzert, mit dem sich der Komponist bewusst der musikalischen Tradition Europas zuwendet. Seine Zeit in der Traumfabrik Hollywood (in der viele seiner berühmten Filmmusiken entstanden) ist dabei freilich nicht zu überhören.