Ensemble Modern

19:00 Mozart Saal
Konzerteinführung

Schlüsselfigur und Außenseiter zugleich: Alexander Goehr, 1932 in Deutschland geboren und seit frühester Kindheit in England lebend, hat als Komponist die musikalische Moderne in Großbritannien geprägt wie kaum ein Zweiter, nahm aber von jeher eine Sonderrolle unter seinen Zeitgenossen ein. Dem Komponisten, der sich jeglichen Strömungen und Moden entzog, widmet das Ensemble Modern sein drittes Abonnementkonzert.

Eröffnet wird der Abend unter der Leitung von Jonathan Berman durch Goehrs kammermusikalischen Zyklus „Manere 1, 2 3“: Sein bereits 2008 komponiertes, von einer Melodie aus dem Graduale Romanum inspiriertes Werk „manere I“ für Klarinette und Violine erweiterte Goehr um zwei weitere Teile für Klarinette und Horn bzw. für Klarinette, Horn und Violine. Erstmals in Deutschland aufgeführt wird auch Alexander Goehrs 2014/15 komponiertes „Vanishing Word“ / „Verschwindendes Wort“. Das Werk für Mezzosopran, Tenor und Ensemble, ursprünglich geschrieben für zwei Stimmen und Klavier, beschäftigt sich mit der Mehrdeutigkeit von Worten, Ideen und der menschlichen Kommunikation allgemein. Jeder der für „Vanishing Word“ ausgewählten Texte behandelt auf unterschiedliche Weise, wie sich Sprache und Bedeutung im Lauf der Zeit voneinander entfernen und wie sich Mensch und Natur immer stärker entfremden. Die amerikanische Mezzosopranistin Lucy Schauffer und der britische Tenor Christopher Gillett übernehmen im Konzert die Vokalpartien.

Ergänzt wird der Abend durch Karlheinz Stockhausens „Zeitmasze“ von 1957 für fünf Holzbläser sowie die „Ophelia Dances“ für Kammerensemble des schottischen Komponisten Oliver Knussen.