Dr. Markus Fein ist seit 1. September 2020 Intendant und Geschäftsführer der Alten Oper Frankfurt.
Markus Fein wurde 1971 in Frankfurt am Main geboren. Seit 2013 leitete er die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern als geschäftsführender Intendant. Mit mehr als 90.000 Besuchern und knapp 200 Konzerten im Jahr gehören die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zu den größten Klassikfestivals in Deutschland. Unter seiner Intendanz hat Markus Fein Orchester wie die Berliner Philharmoniker, Solisten wie Anne-Sophie Mutter und Dirigenten wie Gustavo Dudamel nach Mecklenburg-Vorpommern eingeladen. Mit neuen Konzertformaten hat er die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zu einem Festival der Entdeckungen gemacht. Teilhabe und Nähe, inhaltliche Profilschärfe und ein sinnlich-diskursiver Ansatz prägen sein Denken als Intendant.
Markus Fein studierte nach seinem Abitur in München „Angewandte Kulturwissenschaften" an der Universität Lüneburg sowie Musikwissenschaften und Kunstgeschichte an den Universitäten Hamburg und Wien; daran schloss sich eine musikwissenschaftliche Dissertation an der Universität Hamburg an. 2001 übernahm er die künstlerische Leitung der „Sommerlichen Musiktage Hitzacker" und profilierte Deutschlands ältestes Kammermusikfestival durch neue Programmideen, genreübergreifende Konzertvorhaben, Uraufführungen, Komponistenporträts und einen umfassenden Vermittlungsansatz. Von 2006-2011 leitete Markus Fein als Intendant die „Niedersächsischen Musiktage" und profilierte diese als innovatives Themenfestival mit großem Publikumszuspruch. Die Arbeit für ein Konzerthaus kennt Markus Fein aus seiner Zeit in der Berliner Philharmonie. Er war zunächst künstlerischer Berater, dann Leiter Programmplanung/Dramaturgie bei den Berliner Philharmonikern (2010-2012). Im engen Kontakt mit dem damaligen Chefdirigenten Sir Simon Rattle und dem Orchestervorstand wirkte er an der Saisonplanung und der Entwicklung von neuen Konzertformaten mit.
„Musikvermittlung" ist Markus Fein ein zentrales Anliegen. Um klassische Musik einem Publikum zugänglich zu machen, konzipierte er zahlreiche neue Konzertformate und Dialogforen, so etwa die Gesprächskonzertreihe „2 x Hören", in der ein und dasselbe Werk in unterschiedlichen Hörperspektiven erklingt. „2 x Hören", für die Hamburger Körber Stiftung konzipiert und von ihm moderiert (2005-2010), wurde beim Beethoven-Haus in Bonn, bei dem Salzburger Festival „Dialoge" aufgeführt und von Markus Fein als eigene Konzertreihe im Berliner Konzerthaus fortgeführt (2019-2012). Impulsgebend in der Musiklandschaft sind auch die von ihm erfundenen „Mittendrin"-Konzerte, bei denen das Publikum inmitten des Orchesters sitzt. Für die „Sommerlichen Musiktage Hitzacker" erfand er die „Hörer-Akademie", ein konzertbegleitendes Campus-Programm, das auf ein intensiviertes Hören setzt.
Seit vielen Jahren ist Markus Fein als Dozent tätig. Er unterrichtete zu den Themen „Konzertdramaturgie" und „Kulturmanagement" an den Universitäten Lüneburg und Hamburg; seit 2008 ist er Coach beim Meisterkurs „Concerto 21" der Alfred Toepfer Stiftung. Vereinzelt wirkte Markus Fein als Publizist und Autor. Neben Fachartikeln und Essays zu aktuellen Fragen der Musikgeschichte veröffentlichte er die Monografie „Im Sog der Klänge. Gespräche mit dem Komponisten Jörg Widmann" (2005). Darüber hinaus ist er als Fachjuror und in Gremien aktiv, etwa als Musikjuror des „Hauptstadtkulturfonds" und als Mitglied der Niedersächsischen Musikkommission. Er ist Aufsichtsratsmitglied der Barenboim-Said-Akademie Berlin.
(09 / 2020)
